Was ist Content Syndication?
Mit Content Syndication wird die mehrfache Verwendung eines medialen Inhalts (z.B. Infografiken, Blogbeiträge, Studien, Interviews, Videos etc.) bezeichnet. Hierbei wird der Inhalt von dessen Urheber anderen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt.
Ursprung der Content Syndication
Der Begriff „Syndication“ geht auf das Jahr 1895 zurück. Damals fingen verschiedene Comic Zeichner über den US-Verleger William Randolph Hearst an, ihre Drucklizenzen an Verlage und Zeitungen im ganzen Land zu verkaufen. Durch den Abdruck der populären Comics hatten so auch kleine Regionalzeitungen die Möglichkeit, ihre Auflagen für ihre Leserschaft attraktiver zu gestalten. Für die Comic Zeichner hatte der Druck in verschiedenen Zeitungen den Vorteil, dass sie sich nicht selbst um die Vermarktung ihrer Comics kümmern mussten.
Content Syndication heute
Auch heute noch trifft man in der Medienwelt immer wieder auf Content Syndication. So greifen beispielsweise Lokalzeitungen auf die Nachrichten einer überregionalen Redaktion zurück. Hierfür stellen Nachrichtenagenturen wie dpa (Deutsche Presse Agentur) oder AP (Associated Press) die Lizenzen für eine News-Meldung zur Verfügung, die dann sowohl von TV Sendern als auch von regionalen Tageszeitungen weiterverwertet werden dürfen. Die Wettervorhersage auf Nachrichtenseiten geht ebenfalls auf Content Syndication zurück, da diese in der Regel von einem Wetterdienst bereitgestellt wird, damit andere sie wiederverwenden können. Dasselbe gilt für Rätsel oder Börsenkurse.
Beliebt sind auch Stockagenturen wie Depositphotos, Fotolia oder Shutterstock, welche sich um die Vermarktung der Bilder tausender Fotografen bemühen und gegen eine geringe Gebühr Lizenzen an Medien auf der ganzen Welt verkaufen. Daneben gibt es aber natürlich auch Anbieter, die Fotos lizenzfrei anbieten, zum Beispiel Pixabay.
Im Onlinebereich sind zudem RSS Feeds ein beliebtes Mittel bei Seitenbetreibern, um Nachrichten und Blogartikel anderer Seiten zu abonnieren und auf der eigenen Webseite wiederzugeben.
Content Syndication als Teil der SEO Strategie
Durch Content Syndication können die eigenen Inhalte einem weitaus größeren Publikum zugänglich gemacht werden, was die Reputation der eigenen Webseite stärkt. Zudem ist Content Syndication ein probates Mittel für den Aufbau hochwertiger Backlinks. So stellen beispielsweise viele Seitenbetreiber attraktive Infografiken auf ihrer Webseite zur Verfügung, die von anderen wiederverwendet werden dürfen – natürlich mit einem Verweis zur Originalquelle. Auf diese Weise können viele, hochwertige und themenrelevante Backlinks gesammelt werden. Auch Studien und Interviews werden von anderen Seitenbetreibern gerne aufgegriffen und in den eigenen Beiträgen verlinkt.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, einen auf der eigenen Webseite bereits veröffentlichten Artikel unverändert auch auf anderen Webseiten zu publizieren, die womöglich über eine größere Leserschaft verfügen. So können neue Besucher auf die eigene Webseite aufmerksam gemacht werden, was zu mehr Traffic führt. Allerdings besteht hier die Gefahr externen Duplicate Contents, was sich negativ auf das Ranking der eigenen Webseite auswirken kann. Um dieses Problem zu umgehen, müssen folgende Punkte beachtet werden:
◾ Die Webseite, auf welcher der syndizierte Artikel publiziert wird, sollte mittels einem Canonical Tag auf die URL der Original-Quelle verweisen. So kann auch Google den Urheber des Artikels leichter identifizieren und in den Suchergebnissen bevorzugt ranken. Backlinks, die die Kopie des Artikels erhält, werden zudem auf die Originalquelle weitervererbt.
◾ Die Webseite, auf welcher der syndizierte Artikel publiziert wird, sollte die Seite, auf welcher sich der kopierte Artikel befindet, auf „noindex“ stellen. So wird Suchmaschinen untersagt, den kopierten Inhalt in den Suchergebnissen zu indexieren. Auch bei dieser Variante wird die Linkkraft der Backlinks vererbt.
◾ Alternativ zu den beiden vorherigen Punkten kann unter dem kopierten Artikel ein Dofollow-Link zur Originalquelle gesetzt werden. Der Google Bot wird daraufhin beide URLs crawlen und selbst feststellen, dass es sich hierbei um Content Syndication handelt.
Um die Einzigartigkeit der eigenen Webseite nicht zu gefährden, sollte Content Syndication stets in einem angemessenen Rahmen betrieben werden. Die massenhafte Verwendung syndizierter Inhalte kann die Attraktivität der eigenen Seite beeinträchtigen und schlimmstenfalls sogar dazu führen, dass die Inhalte von Google und den Usern als Spam eingestuft werden.
Hierzu noch ein Statement von Google:
Content Syndication aus rechtlicher Sicht
Die Einbindung fremder Inhalte kann zu einer Urheberrechtsverletzung führen, sofern keine ausdrückliche Einwilligung des Urhebers vorliegt. Daher sollten Sie bei der Content Syndication fremde Inhalte nie ungefragt publizieren, sondern stets den Urheber um dessen Erlaubnis fragen. Zudem sollte über eine Verlinkung stets der Urheber der Quelle aufgeführt werden.
Dies gilt ebenso für RSS Feeds. Auch hier sollten daher keine RSS Feeds ungefragter Quellen auf der eigenen Webseite übernommen werden.
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