Digitale Nomaden

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Digitale Nomaden

Im Januar 2021 öffnete Kroatien die Türen für digitale Nomaden.

Was sind aber eigentlich digitale Nomaden?

Digitale Nomaden sind meist Unternehmer oder Freelancer, die nicht unbedingt an einen festen Arbeitsort gebunden sind, sondern zumeist dort arbeiten, wo es einen Internetzugang gibt. Für ihre Arbeit wenden sie demnach nur digitale Technologien an und können so ortsunabhängig arbeiten. Oftmals haben digitale Nomaden auch digitale Berufe wie Webdesigner, Online Marketing Experten, Softwareentwickler, Virtuelle Assistenz, Blog Betreiber, die diesen beispielsweise durch Affiliate Marketing monetarisieren oder Online Shop Betreiber für digitale Produkte. Aber auch Schriftsteller, Übersetzer und grundsätzlich Unternehmer mit ortsunabhängigen Geschäftsmodellen können ihre Tätigkeit von überall ausführen und bedienen ihre Kunden vorwiegend online.

Digitale Nomaden arbeiten von unterwegs. Dadurch dass sie ortsunabhängig und in der Lage sind an verschiedensten Orten zu arbeiten, bereisen sie oftmals die Welt. Allerdings ist Reisen nicht das Kriterium für digitale Nomaden, sie können auch von zu Hause arbeiten. Wichtiges Kriterium ist die Ortsunabhängigkeit. Viele digitale Nomaden arbeiten aus Cafés oder Coworking Spaces.

digitale nomaden

Darf man überall als digitaler Nomade arbeiten?

So schön es ist, von überall arbeiten zu können und dabei fremde Länder und Kulturen kennenzulernen, stellt sich doch die Frage, ob man dies in dieser Form so auch darf. Die Gesetzeslage in vielen Ländern kann digitale Nomaden ausbremsen.

Um in einem Land arbeiten zu können, benötigt man in der Regel eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Je nachdem in welchem Land man sich aufhalten möchte, ist die Beantragung einer Erlaubnis oft bürokratisch und umständlich. Vor allem im Hinblick darauf, dass digitale Nomaden sich in der Regel nicht lange in einem Land aufhalten, sondern weiterziehen, ist die Beantragung einer offiziellen Erlaubnis für viele keine Option. Daher beantragen die meisten digitalen Nomaden lediglich ein Touristenvisum. Allerdings ist hiermit in den meisten Ländern die Aufnahme einer Arbeit nicht gestattet. Es wird daher oft kritisiert, dass es sich in diesem Fall um illegale Arbeiter handelt. Das Erfordernis einer Arbeitserlaubnis hat legitime Gründe, bspw. den Schutz der eigenen Bevölkerung bei der Arbeitssuche. Allerdings wird von digitalen Nomaden das Argument entgegengebracht, dass deren Kunden und Server sich in anderen Ländern befinden, sie auch physisch nicht einen festen Sitz haben und demzufolge lokale Arbeitsgesetze nicht greifen würden.

Diese neue Arbeitsform stellt vor Herausforderungen, wie man digitalen Nomaden rechtlich behandeln soll. Die meisten Staaten haben keine Gesetze für digitale Arbeit. Eine rechtliche Beurteilung, ob der physische Sitz des Arbeiters, des Kunden oder des Servers entscheidend sind, gestaltet sich daher schwierig.

Problematisch ist zudem, dass viele digitale Nomaden dadurch dass sie Dauer-Reisende sind, keine Steuern in ihrem Heimatland zahlen, aber auch das Steuersystem des Landes, in dem sie momentan verweilen, ebenfalls umgehen.

Estland als Vorreiter

Einige Länder haben dieses Dilemma erkannt und bieten bereits digitale Staatsdienstleistungen an, die genutzt werden können, ohne tatsächlich vor Ort zu sein, bspw. bietet Estland seit 2015 die sog. E-Residency. Allerdings handelt es sich nur um eine digitale Identität, die es ermöglicht ein Unternehmen in Estland zu gründen, die Steuerklärung online einzureichen und digitale Signaturen zu erstellen. Digitale Nomaden werden allerdings mit der E-Residency keine estnischen Bürger/Bewohner und erhalten dadurch auch keine Aufenthaltserlaubnis oder gar ein EU-Visum. Interessant ist, dass sogar Papst Franziskus estnischer e-Resident ist.

Digitale Nomaden – aktueller denn je

Wir leben im digitalen Zeitalter und althergebrachte Arbeitsstrukturen müssen an die jetzigen Gegebenheiten und Möglichkeiten angepasst werden. Das Thema ist vor allem auch während der Corona Krise topaktuell. Viele Arbeitnehmer arbeiten vom Home Office aus und ich denke, dass wird auch den Arbeitsalltag an sich grundsätzlich ändern. Das Thema „digitaler Nomade“ wird für viele Freelancer, Unternehmern aber auch Arbeitnehmer konkreter, die Politik muss hier die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.

Welche Länder heißen in Europa jetzt schon digitale Nomaden willkommen?

Bei digitalen Nomaden denkt man an ferne Länder wie Thailand, Bali oder die Karibik. Aber wieso immer in die Ferne schweifen?

Estland
Wie bereits geschildert, hat Estland bereits die e-Residency.

Georgien
Georgien wird für digitale Nomaden immer attraktiver und bietet ein einjähriges Visum für Privatunternehmer und Freiberufler an.

Kroatien
Seit Januar 2021 öffnet auch Kroatien die Türen für digitale Nomaden.

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